Brandaktuell: Neues (und Altes) von der Röthner Feuerwehr
Am 29. September findet die Weihe für unser neues Löschfahrzeug statt, das die Feuerwehr bereits im Mai in Empfang nehmen durfte. Doch auch der treue Vorgänger wird weiterhin seine Dienste verrichten, geht er doch an eine Initiative nach Kroatien, wo er hoffentlich noch viele Jahre im Einsatz sein wird.
Es gibt wohl wenige Punkte, bei denen sich die Politik derart einig ist, wie beim Thema Feuerwehr. Eine gut aufgestellte Feuerwehr lässt uns nachts beruhigt schlafen, schützt sie uns doch vor Hochwasser, Feuer und anderen Gefahren. Doch früher gab es schlicht keine schlagkräftigen Vorgangsweisen gegenüber diesen Gefahren, allen voran Bränden – ganze Städte wurden so vernichtet. Der berühmte Brand Roms im Jahre 64 ist an dieser Stelle beispielhaft zu nennen. Innerhalb von einer Woche brannten zehn der 14 Bezirke weitgehend ab. Es entstand daraus sogar die unhaltbare These, wonach Kaiser Nero den Brand befohlen hätte.
Doch zurück ins beschaulichere Röthis. Hier nahm eine gemeindeeigene Feuerprävention im Jahr 1876 ihren Anfang. Bis dahin teilten sich mehrere umliegende Vorderlandgemeinden eine gemeinsame Feuerspritze, ehe Röthis eine eigene Anschaffung tätigte. Der nötige Beschluss wurde in einer öffentlichen Sitzung des Gemeindeausschusses am 16. Mai 1876 getätigt. Folgendes wurde protokolliert: „Bericht ueber die […] Feuerlöschspritzen von Satteins und Altenstadt […] Es wurde einstimmig beschlossen, eine Feuerspritze, deren Zilinder 6‘‘ im durchmesser hat oder wie Satteins eine besitzt, anzuschaffen.“
Damit ist die Röthner Feuerwehr bereits 148 Jahre alt. Zudem fällt auf, dass bereits bei der ersten großen Anschaffung für die Feuerwehr Einstimmigkeit herrschte – immerhin stimmten alle Mandatare für den Antrag.
Die erworbene Feuerspritze und andere Ausrüstungsgegenstände brauchten aber auch eine Unterbringung: So wurde das alte Schulhaus in der Hummelbergstraße 25 zum ersten Standort der Röthner Feuerwehr. Es darf also nicht mit dem historischen Trakt der heutigen Volksschule verwechselt werden. 1950 fand der Umzug ins heutige Vereinshaus statt. Bis 1991 das heutige Feuerwehrhaus fertiggestellt wurde, musste zudem von 1989 bis 1991 eine Ausweichlösung gefunden werden, da das Vereinshaus ebenfalls umgebaut wurde. In dieser Zeit war die Feuerwehr provisorisch bei der Firma Erich Keckeis untergebracht.
Das erste motorisierte Feuerwehrfahrzeug war ein von den Alliierten übernommener und später umgebauter Dodge. Dieser musste 1967 ersetzt werden, da er zu alt geworden war und eine geringe Wendigkeit hatte. Zudem wurde 1972 ein Kleinlöschfahrzeug angeschafft, welches ganze 32 Jahre in Röthis unterwegs war. Der Vorgänger des bereits eingangs erwähnten neuen Löschfahrzeugs hielt ebenfalls ganze 29 Jahre. Das liegt daran, dass entsprechende Fahrzeuge sehr teuer sind und deshalb bestmöglich gepflegt werden. Insofern wünschen wir unserem LKW-Neuzugang viele Jahre im Einsatz!